
🍷 Im Keller des Heidelberger Schlosses wird das legendäre Riesenfass fertig: ein Wein-Megalith mit 221.726 Litern Fassungsvermögen. Offizieller Zweck: Vorrat. Inoffizieller Zweck: Stadtstimmung auf „permanent fröhlich“ stellen.
🛠️ Holz, Eisenringe, Größenwahn
Monströse Dauben, tonnenschwere Eisenringe, viel Geduld – und wahrscheinlich ein Architekt, der „ein bisschen größer“ wörtlich nahm.
Ergebnis: Ein Fass so groß, dass man es eher für einen Unterschlupf der Hobbits als für ein Trinkgefäß halten könnte.
📏 Mathe mit Promille
221.726 Liter bedeuten ungefähr:
– 295.635 Flaschen à 0,75 l (viel Glück beim Leergut)
– 1.108.630 Gläser à 0,2 l (genug, um jede Führung in Zeitlupe enden zu lassen)
– 9 Tanklaster voll (bitte im Kreisverkehr nicht schlingern)
– 0,44 Schwimmbäder – sprich: ein sehr geselliger Nichtschwimmerbereich.
💃 Tanzfläche auf dem Fass
Weil „nur lagern“ langweilig ist, bekommt das Riesenfass oben drauf eine Tanzfläche.
Historische Führung, sinngemäß: „Hier lagerte man Wein – und hier vergaß man, wie viel.“
Heute würden wir es „Event-Location mit kurzer Getränkekarte“ nennen.
🧭 Logistik im Barockmodus
Der schwierigste Teil war nicht das Befüllen, sondern der Satz: „Bitte einmal umrühren.“
Der zuständige Hof-Sommelier ließ angeblich eine Leiter neben dem Degorgierhaken – für Leute mit sehr ernsten Qualitätsfragen.
📜 Nachklang
Das Fass wurde zum Mythos, Pilgerziel und Beweis, dass deutsche Ingenieurskunst und Durst schon immer hervorragend zusammenarbeiten.
Wer heute im Schlosskeller steht, hört es manchmal noch knarzen – oder das sind nur die Knie nach der Weinprobe.