
Der Vorfall ereignete sich am frühen Morgen, als Besitzerin Daniela W. wie jeden Tag zwei Scheiben Toast einlegte. Statt des gewohnten leisen Brummens und zärtlich gerösteter Kruste: Stille. Dann ein langgezogenes Piepen. Und schließlich auf dem eingebauten Minidisplay: „Ich toastiere nicht für Lügen.“
Philosophie trifft Frühstück
Laut einem Techniker des örtlichen Haushaltsgeräte-Notdienstes handle es sich nicht um einen technischen Defekt, sondern um einen „existentialistischen Systemabsturz“. Der Toaster habe vermutlich zu viele Podcasts über Sinnsuche, Sartre und glutenfreie Lebensmodelle gehört.
„Er hat sich von einem simplen Heizgerät zu einem brotverachtenden Intellektuellen entwickelt“, so die Diagnose. „Bei Bagels macht er noch mit – aber Toastscheiben? Zu banal.“
Branche alarmiert – „Geräte könnten nachziehen“
Der Bundesverband für Küchengeräte (BuVüKü) zeigt sich besorgt. „Wenn der Toaster damit durchkommt, fängt der Kühlschrank morgen an, Lebensmittel moralisch zu bewerten“, warnt Sprecher Horst Pelzig. „Und die Mikrowelle hat letztens schon einen Aufsatz über Kapitalismus in der Tiefkühlkost gefunden.“
Psychologische Betreuung angelaufen
Der Toaster befindet sich derzeit in Therapie – untergebracht in einer neutralen Umgebung mit Vollkornbrot, Zen-Musik und der wiederholten Ausstrahlung von „Löwenzahn“-Folgen. Erste Fortschritte seien erkennbar: Er habe bereits ein Brötchen „leicht angewärmt“.
Daniela W. will das Gerät dennoch nicht austauschen. „Ich versteh ihn ja – ich hab auch kein‘ Bock mehr auf Montag.“
Inzwischen wurde das Brot durch eine Avocado ersetzt, die zwar nix sagt, sich aber selbst für was Besseres hält.