
„Ich wollte nur mal kurz wenden, weil ich die letzte Abfahrt zur Nordsee verpasst hab“, erklärte Kapitän Björn Kaputski, der sich seit Stunden im Rückwärtsgang befand. „Das Navi sagte dann: In 10 Metern scharf rechts – also bin ich rechts.“
Schiff verirrte sich zwischen Aldi und Spielplatz
Laut Polizeiangaben folgte das Containerschiff „MS Logikfehler“ brav den Anweisungen des veralteten Navigationssystems. Nach dem Abbiegen in die Sackgasse „Fliederweg“ endete die Fahrt im Vorgarten einer Familie, die gerade grillte. „Er hat netterweise das Schiffshorn betätigt, bevor er durch unseren Carport geschaukelt ist“, berichtet Vater Uwe, leicht verkohlt aber wohlauf.
Satellitennavigation unter Verdacht
Erste Untersuchungen deuten darauf hin, dass das Navigationsgerät vom Typ „TomSea 2000“ fälschlich Fußgängerrouten für 2.400-Tonnen-Schiffe berechnet hatte. „Das letzte Karten-Update war von 2008 – da war das Neubaugebiet noch ein Acker“, so Technikexperte Finn Tütensack.
Reaktionen und Konsequenzen
Die Reederei kündigte an, in Zukunft stärker auf „situationsgerechte Routenführung“ zu setzen. „Wir haben den Modus ‚Wasserfahrzeug‘ bisher eher als Vorschlag verstanden“, so ein Sprecher.
Unterdessen übt sich der Kapitän im Geduldsspiel: „Wenn alle Nachbarn ihre Mülltonnen zur Seite schieben, krieg ich vielleicht noch den Wendekreis hin.“
Die örtliche Baufirma plant derweil, das Schiff als temporäres Jugendzentrum zu nutzen. Motto: Urbaner Hafen für neue Ideen.