
Chicago (gtx) – Sie wollten die Welt erschüttern – und das taten sie. Im wahrsten Sinne des Wortes. Eine Gruppe überzeugter Flat-Earther hat es nach eigenen Angaben endlich geschafft: Sie haben den Rand der Erde erreicht. Und was sie dort fanden, übertraf selbst die wildesten Telegram-Gruppen-Fantasien.
„Wir sind an den Rand gegangen – wortwörtlich“, berichtet Expeditionsleiter Kevin Flach, bekannt aus diversen YouTube-Kanälen mit 240p-Videos und vielen Ausrufezeichen. „Und da war sie: Die große Schildkröte. Riesig. Majestätisch. Und mit stabiler Internetverbindung.“
Die Schildkröte, auf der laut antiker Überlieferung die flache Welt ruht, sei nicht nur real, sondern auch „erstaunlich technikaffin“. Expeditionsteilnehmer Ute Telegramm berichtet: „Sie hatte einen Hotspot offen mit dem Netzwerknamen ‘WLAN_Weltträger’. Passwort: ‘truthisflat’.“
Die Gruppe hatte sich mit Kajaks, Alufolie und veganen Müsliriegeln an den vermeintlichen Rand der Antarktis begeben, um das „geheime Eiswall-Ende“ zu durchbrechen. Unterstützt wurden sie von zwei Dackeln mit Kompasswesten und einem Mann, der behauptet, den Globus persönlich zu verklagen.
Fotos, die der Gruppe zufolge vom „Weltabgrund“ stammen, zeigen spektakuläre Aufnahmen: ein dramatisch ins Nichts fallender Ozean, ein Warnschild mit der Aufschrift „ACHTUNG! Kosmischer Abgrund!“ und ein Selfie mit der lächelnden Schildkröte. Experten halten die Bilder jedoch für „möglicherweise bearbeitet“ – unter anderem, weil sie das Photoshop-Wasserzeichen tragen.
Die Wissenschaft reagierte unterkühlt. „Das ist natürlich völliger Quatsch“, erklärte Dr. Sphäro Logisch vom Max-Planck-Institut für Erdgestalt. „Die Erde ist keine Scheibe. Aber wenn sie eine wäre, dann wäre sie sicher nicht auf einer WLAN-Schildkröte geparkt. Eher auf einem Dino mit Bluetooth.“
Besonders brisant: Die Flat-Earther kündigten an, ihre Entdeckung im Metaverse auszustellen. Eintritt nur mit NFTs in Form von Eisschollen. Außerdem plane man einen Online-Shop mit Schildkröten-WLAN-Routern, die „bewusstseinserweiternde Frequenzen“ senden sollen.
Der Rand der Welt sei übrigens überraschend gemütlich gewesen, erklärt ein Teilnehmer. „Wir haben dort Marshmallows geröstet und dem Nichts zugewunken. Wenn du lange genug runterschaust, zwinkert das Universum zurück.“