Google Maps will demnächst nur noch Orte anzeigen, die wirklich existieren


Mountain View (gtx) – Es klingt wie ein Schock für Millionen Nutzer, aber Google meint es ernst: In einem überraschenden Schritt will der Konzern Google Maps künftig nur noch reale Orte anzeigen – also solche, die tatsächlich existieren. Damit soll der Irrglaube beendet werden, dass eine „24/7-Bäckerei“ um 3 Uhr morgens wirklich Brötchen verkauft.

„Unsere Datenanalyse zeigt, dass rund 38% aller bei Google Maps gelisteten Orte in Wahrheit nie existiert haben oder mittlerweile nur noch auf Schildern und in den Herzen ehemaliger Betreiber weiterleben“, so ein Google-Sprecher. „Gerade bei Tankstellen mit Bistro, Copyshops mit Bar oder Friseursalons mit Shisha-Lounge sind die Übergänge zwischen Fiktion und Realität oft fließend.“

Die neue Betaversion von Google Maps kann bereits erfassen, ob ein angegebener Ort tatsächlich existiert oder nur als mythologischer Service-Ort in der Parallelwelt der Interneteinträge lebt. Ein prominentes Beispiel: Die „Bäckerei 24/7“ in Berlin-Mitte stellte sich als ehemaliger Waschsalon heraus, in dem seit 2019 keine Backware mehr gesichtet wurde – aber ein trockener Berliner Humor.

Nutzer zeigen sich gespalten. Während einige froh sind, endlich nicht mehr durch nächtliche Industriegebiete zu irren auf der Suche nach „Kebab Deluxe mit WLAN“, beklagen andere den Verlust ihrer liebsten Illusionsorte. „Ich gehe jeden Samstag zu ‚Yoga und Bubble Tea‘ – das steht da seit 2016 auf Maps!“, klagt eine Influencerin. Dass der Ort inzwischen ein Autohaus ist, habe „die Energie nicht verändert“.

Google verspricht eine sanfte Umstellung. Künftig sollen alle Einträge automatisch mit einem „Realitätscheck-Score“ versehen werden, von 0 (reines Luftschloss) bis 5 (tatsächlich begehbar und manchmal sogar mit Personal). Orte, die dauerhaft geschlossen, aber immer noch mit 4,7 Sternen bewertet sind, erhalten den Zusatz „Retro-Ort: Nur noch auf Google Maps lebendig“.

Besonders betroffen sind übrigens auch Dorftankstellen, Dönerbuden mit fünf Menüs und kein Fleisch, sowie sämtliche Clubs, die mit „ab 22 Uhr richtig wild“ beschrieben sind. „Die Realität hat uns eingeholt“, so ein enttäuschter Berliner Clubgänger. „Google sagt, es gibt uns nicht mehr. Und das trifft. Fast so sehr wie der Eintritt.“

Insider vermuten, dass Google Maps mit der Maßnahme auch auf Druck von KI-Diensten reagiert hat. Diese hatten zuletzt vermehrt Anfragen wie „Navigiere mich zu einem Ort, der Hoffnung verkauft“ oder „Zeig mir das Restaurant, in dem ich mit 19 betrunken geweint habe“ nicht beantworten können.


Demnächst bei Gautix: Der neue „Lost Places“-Reiseführer: Nur Orte, die auf Google Maps stehen, aber im echten Leben nie geöffnet hatten. Jetzt mit Geistermodus und Gutscheinen für virtuelle Sandwiches.

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