
🎖️ Am 16. August 1908 war es soweit: Wilhelm Voigt, besser bekannt als der „Hauptmann von Köpenick“, wurde nach seiner Begnadigung durch Kaiser Wilhelm II. aus der Haft entlassen. Bis heute bleibt die Frage: War er ein genialer Trickbetrüger – oder nur der erste Cosplayer der deutschen Geschichte?
🪖 Der Mann, der einfach so Bürgermeister verhaftete
Mit einer geliehenen Hauptmannsuniform spazierte Voigt 1906 ins Köpenicker Rathaus, verhaftete den Bürgermeister und beschlagnahmte die Stadtkasse – ganz ohne Schuss, dafür mit perfektem Schnurrbart.
„Die Uniform war der Perso, das Gesicht der Passierschein“, sagen Historiker.
💰 Das Kaiserreich im Lachkrampf
Selbst der sonst nicht gerade humorige Kaiser Wilhelm II. konnte über den Coup schmunzeln – nachdem er sich vergewissert hatte, dass nicht er selbst verhaftet wurde.
1908 begnadigte er Voigt und schenkte ihm quasi die Freiheit als „Guter-Junge-Bonus“.
🎭 Vom Trickbetrüger zur Volkslegende
Voigt tourte danach durch Varietés, schrieb Bücher und ließ sich in Wachs gießen – vermutlich der erste Deutsche, der aus einer Verhaftung eine Karriere machte.
Heute würden Influencer dafür mindestens 3 Millionen Follower und einen eigenen True-Crime-Podcast kassieren.
📜 Lehren für die Gegenwart
Der „Fall Köpenick“ ist bis heute Lehrmaterial für Führungskräfteschulungen:
1. Zieh dich schick an.
2. Rede überzeugend.
3. Tu so, als wüsstest du, was du tust.
– funktioniert erstaunlich oft, siehe Politik.