
„Ich war jahrelang überzeugt, dass alle Cops Bastarde sind“, erklärt sie mit einem entschlossenen Stirnband und tragbarer Bio-Kaffeemaschine. „Aber irgendwann hab ich mich gefragt: Sind wirklich alle gemeint – oder war das nur ein bisschen zu pauschal?“
Berufliche Selbstfindung auf Staatskosten
Nachdem ihr Versuch scheiterte, ein Philosophie-Studium mit dem Bafög-Antrag „gegen das kapitalistische Bewertungssystem“ zu begründen, entschied sich Jette kurzerhand für eine Polizeiausbildung. „Ich wollte was Praktisches. Und irgendwo muss man ja auch Menschen überwachen dürfen, ohne gecancelt zu werden.“
In der Polizeischule läuft es gut: „Ich kann jetzt schon Schlagstock und Gendersternchen gleichzeitig einsetzen“, sagt sie stolz. „Das ist Empowerment auf Behördenniveau.“
Von der Demo zur Dienstmarke
Polizeisprecher Karl-Rüdiger M. zeigt sich offen: „Klar, sie hat uns früher auf Demos angeschrien – aber sie schreit wenigstens mit Haltung. Außerdem ist sie die Einzige, die Dienstrecht auswendig kann, weil sie früher alles juristisch prüfen ließ.“
Nietzard sieht sich künftig als Brücke zwischen Staatsmacht und junger Protestkultur. „Ich möchte irgendwann die erste Dienstbesprechung mit Regenbogenflagge moderieren – in Uniform, aber barfuß.“
Ausblick: Polizeiwagen mit Pflanzenmilch?
Gerüchten zufolge plant sie eine interne AG „Nachhaltiger Polizeialltag“, inklusive Komposttoilette im Streifenwagen und sirenenfreier Kommunikation durch Klangschalen. „Ich träume von deeskalierendem Räucherstäbchen-Einsatz – das kann Tränengas in vielen Fällen ersetzen.“
Ob Jette Nietzard nun undercover unter den Uniformierten agiert oder wirklich den Staatsdienst für sich entdeckt hat, bleibt offen. Sicher ist nur: Die Beamten haben jetzt zum ersten Mal jemanden im Team, der beim Verhör pronomenneutral duzt.