
„Wir trauten unseren Augen nicht“, berichtet Polizeioberkommissar Klaus Wucht, der das Foto des Blitzers mit offenem Mund analysierte. „Zuerst dachten wir, es sei ein E-Scooter, dann ein fliegender Holländer. Aber nein – es war ein ganz normales Fahrrad. Nur halt… sehr, sehr böse.“
Selbstgebastelter Antrieb: Mischung aus Laubbläser, Dosenbier und Enttäuschung
Wie sich herausstellte, hatte der Radfahrer – ein leidenschaftlicher YouTube-Tüftler mit dem Username @TourDeFarce
– sein altes Mountainbike aus den 90ern eigenhändig in ein Highspeed-Monster verwandelt. Angetrieben wurde es durch eine Kombination aus Powerbanks, einem Haartrockner auf Turbomodus und wahlweise zwei gekühlten Red Bulls oder einem Liter Club-Mate im Notfallbetrieb.
„Ich wollte einfach nicht mehr überholt werden – von Rentnern mit Pedelecs, Joggern oder Vögeln im Sinkflug“, erklärt der Fahrer. „Außerdem hatte ich Rückenwind und Wut im Bauch.“
Gefährdungspotenzial: Helm mit Rückspiegel und Bremsfallschirm
Besonders kritisch: Der Mann trug keinen konventionellen Helm, sondern eine modifizierte Motorradschale mit integriertem Spotify-Lautsprecher, Rückspiegeln und Bremsfallschirm. „Beim Abbremsen verharmlost er die Aerodynamik der Realität“, so ein TÜV-Gutachten.
Augenzeugen berichten, sie hätten nur ein leises Zischen gehört, gefolgt von dem Geruch verbrannter Gummibärchen. Dann sei das Fahrrad wie ein Phantom durch die 30er-Zone geschossen, vorbei an einem Fiat Panda und einem leicht beleidigten Porschefahrer.
Bußgeld unklar – „Es gibt keine Richtlinie für Nitro-Fahrräder“
Die Behörden sind ratlos. „Fahrräder fallen nicht unter die StVO-Geschwindigkeitsmessung, es sei denn, sie verursachen Windschatten für Busse“, so ein Polizeisprecher. „Aber hier sprechen wir von Überschall in der Innenstadt.“
Der Vorfall soll nun vor das Bundesamt für Verkehrsunfälle mit Humorpotential (BAVUH) gebracht werden. Auch ein Eintrag ins Guinness-Buch der absurden Rekorde ist im Gespräch – direkt neben „Schnellster Büroangestellter auf Rollschuhen“.