
„Wir dachten erst, es sei ein besonders ambitionierter Mittelaltermarkt“, erklärt Dr. Sabine Luchs, Geografin und Neulandentdeckerin. „Aber dann wurden unsere Handys blockiert, wir bekamen ein Visum auf Baumrinde ausgestellt – und plötzlich war da eine Nationalhymne.“
Eigene Sprache, Währung und König
Harzonien verfügt über eine eigene Amtssprache (eine Mischung aus Althochdeutsch und Harzer Käse) sowie eine Währung namens „Tannenzapferling“. Der aktuelle Umrechnungskurs liegt bei 1 Euro = 17 Zapferlingen – „außer mittwochs“, wie ein Einheimischer betont.
Staatsoberhaupt ist König Wurzelbart I., ein freundlicher Mann mit Vollbart, Zepter aus Buche und auffälliger Vorliebe für Filzhüte. Er regiert laut eigener Aussage „mit Weisheit, Wurst und Waldgeist“.
Tourismuskonzept: Verlaufen erwünscht
Harzonien plant bereits eine kontrollierte Grenzöffnung für deutsche Wandergruppen. Voraussetzung: gute Wanderschuhe und Bereitschaft, drei Tage lang keinen Mobilfunkempfang zu haben. „Wir wollen Tourismus, aber nur den richtig ratlosen“, so Königin Moosmutz, Ministerin für Wegweiser.
Der staatliche Slogan lautet: „Harzonien – wo du dich selbst verlierst, aber dein Herz findest“.
Deutschland verwundert – Bayern neidisch
Die Bundesregierung zeigt sich überrascht, aber gelassen. „Wir haben schon lange vermutet, dass da irgendwas zwischen Brocken und Braunlage nicht ganz mit rechten Dingen zugeht“, so ein Sprecher. Die Landeszuordnung sei nun „Gegenstand diplomatischer Gespräche mit einem Fuchs in Uniform“.
Bayern hingegen reagierte empört: „Wir dachten, wir seien das geheimnisvollste Bundesland mit eigener Monarchie“, so Markus S., Ministerpräsident auf Lebenszeit.
Harzonien plant unterdessen die Einführung eines Grenzbaums, eigene Briefmarken aus Birkenrinde und eine Bewerbung für die UN-Mitgliedschaft – per Brieftaube.