
Die fünf Beauftragten – allesamt Männer Mitte 40 mit Wirtschaftsstudium, Halbglatze und leichtem Kaffeeatem – seien laut Firmenleitung „zufällig identisch“, aber „innerlich sehr divers“.
„Einer von uns hört sogar Jazz“
„Ich habe früher mal vegetarisch gegessen“, betont Diversity-Experte Tobias K. (47). Sein Kollege Tobias G. (auch 47) ergänzt: „Ich finde Frauen mindestens genau so kompetent wie Männer – zumindest auf PowerPoint-Folien.“
Im Team seien auch ein Kollege mit linker Gesinnung (innerlich), einer mit Yoga-Abo (ruhend) und einer, der sich seit Jahren innerlich mit Diversität beschäftigt, „aber halt nicht so laut“.
Diversity-Initiative „Vielfalt durch Gleichheit“ gestartet
Das firmeninterne Programm mit dem Titel „Vielfalt durch Gleichheit“ sieht u.a. folgende Maßnahmen vor:
- Gendergerechte E-Mail-Signaturen – optional in Comic Sans
- Eine Diversity-Pflanze pro Büro (bitte nicht gießen – Symbolik!)
- Monatlicher Diversity-Tag mit PowerPoint-Bingo und fair gehandelten Keksen
Der neue Diversity-Leitfaden umfasst 87 Seiten und enthält u.a. Tipps wie: „Vermeiden Sie Sätze wie ‚Sie sehen gar nicht aus wie jemand, der…‘ oder ‚Ich bin farbenblind, was Menschen angeht.‘“
Kritik von echten Minderheiten – wird gefühlvoll ignoriert
Einige Mitarbeitende äußerten Unmut über die oberflächliche Vielfalt. Eine nicht näher bezeichnete Kollegin (vermutlich kreativ und weiblich) sagte anonym: „Ich glaube, der eine Diversity-Beauftragte hat mich gefragt, ob ich wirklich IT mache – oder ob ich ’nur hübsch gucke‘.“
Das Unternehmen reagierte umgehend: „Das war sicher nur ein kulturelles Missverständnis – Tobias meinte das bestimmt inklusiv.“
Ob echte Vielfalt Einzug hält, bleibt unklar. Sicher ist nur: Vielfalt ist wichtig – solange sie einheitlich aussieht, nicht zu laut ist und auf keinen Fall den Betriebsfrieden stört.