
Erster Rentner verklagt Wetter wegen zu viel Sonne im April
Berlin (gtx) – Deutschlands erster litiganter Frühlingser-protester ist online: Der 78-jährige Karl-Heinz Grau aus Münster hat heute Klage gegen das Wetter eingereicht – weil im April schlicht zu viel Sonne schien. „Das ist nicht mehr mein Deutschland“, empört er sich. „Früher war Frühling noch grau und respektvoll!“
Grau, ein pensionierter Buchhalter und passionierter Nieselregenliebhaber, argumentiert in seiner Klageschrift, das Wetter habe seine vertraglich zugesicherten Frühlingsmodi verletzt. Laut ihm sei die „Aprilgrau-Pflicht“ eine unausgesprochene Regel der Schöpfung, die seit 1964 gültig sei – und nun komplett missachtet werde.
„Ich habe bis heute meinen altmodischen Regenschirm-Notstand gehabt“, so Grau weiter. „Aber jetzt sitze ich mit Sonnenbrille, hab Sonnencreme im Gesicht und das ist mir zu modern.“ Zur Unterstützung seiner Forderung hat er alte Aufnahmen eingereicht: Septembernebel, Novembergrau und ein April 1978 mit ganzen 27 Nebeltagen dokumentieren laut ihm die treue Einhaltung des grauen Status quo.
Juristische Experten zeigen sich überrascht – wenn auch amüsiert. „Rein rechtlich gibt es keinen Wetterhaushalt-Vertragsparagrafen“, erklärt Rechtsprofessorin Silke Sturm von der Uni Rostock. „Aber es gibt ein überraschendes Trendgutachten: Immer mehr Rentner fühlen sich durch Klimaveränderung seelisch erschüttert.“
Die Klage fordert unter anderem: einen offiziellen Frühlings-Entschleunigungsfonds, verpflichtende Frühnebel-Geräusche in Parkanlagen und kostenlose Ausleihe von Opa-Decken zum Puffern der Erwärmung. Ebenso verlangt Herr Grau das Recht, bei Sonne eine Tasse dampfenden Kamillentee im grauen Licht genießen zu dürfen.
Das Wetteramt reagierte auf Anfrage zurückhaltend: „Wir bedauern den subjektiven Eindruck des Klägers. Allerdings liegt das Wetter außerhalb unserer juristischen Zuständigkeit. Wir versprechen, beim nächsten April mindestens zehn Regentropfen versuchsweise vorbeizuschicken.“
Empathische Mitstreiter formieren sich bereits: Unter #GrauerApril2025 zeigen Rentner aus ganz Deutschland Fotos von dichtem Nebel vor dem eigenen Fenster. Selbst Enkel posten aus Solidarität Bilder von trübem Wetter, um das Urteilsvermögen der Richter zu beeinflussen.
In Talkshows kündigen Satiriker bereits an: „Wir bringen morgen einen Stromzähler für Sonnenschein – jeder Sonnenstrahl wird gezählt und teuer abgebucht.“ Die FDP spricht sich indirekt für mehr Wetterfreiheit aus, während die SPD schlicht empfiehlt: „Leute, nehmt’s mit Humor – und eine Sonnenbrille.“