
🧠 Philosophie trifft Primetime: René Descartes, Vater des methodischen Zweifelns, und Donald Trump, Vater zahlreicher Primetime-Momente, prallen am berühmtesten Satz der Erkenntnistheorie aufeinander. Es wird laut, logisch – und gelegentlich sehr orange.
⚔️ Das Streitinterview
Gautix: Willkommen. Thema heute: Descartes’ „Cogito, ergo sum“ – „Ich denke, also bin ich“. Herr Trump, Ihr Opening Statement?
Trump: Großartiger Satz. Viele sagen, ich habe ihn erfunden. Ich denke mehr als alle – also bin ich am meisten. Die Leute wissen das.
Descartes: Monsieur, wenn das „Denken“ zählt, beginnen wir bitte mit Denken und nicht mit Sagen. Zwischen Gedanken und Lautstärke besteht kein notwendiger Zusammenhang.
Trump: Falsch. Lautstärke = Reichweite, Reichweite = Realität. Sehr logisch.
Descartes: Das ist keine Logik, das ist Akustik.
🧩 Philosophie-Check
Gautix: Herr Descartes, was bedeutet der Satz präzise?
Descartes: Im radikalsten Zweifel bleibt ein unbezweifelbarer Rest: dass ich zweifle/denke. Daraus folgt, dass ich existiere – als denkendes Wesen. Kein Wahlkampf, nur Deduktion.
Trump: Hört sich nett an. Aber meine Version: „Ich trend(e), also bin ich.“ Funktioniert besser auf Social Media.
Descartes: Das erklärt Ihre Timelines, aber nicht die Wirklichkeit. Trends sind kein Ontologie-Nachweis.
Trump: Onto… was? Ich habe die besten Ontos. Jeder sagt das.
Descartes: Ich bezweifle, dass „jeder“ denkt. Heute ganz besonders.
📺 Reality-TV vs. Realität
Gautix: Herr Trump, manche sagen, Sie verwechseln Wirkung mit Wahrheit.
Trump: Wahrheit ist, was wirkt. Wenn die Ratings hoch sind, ist es wahr. Sonst hätten die Leute abgeschaltet. Case closed.
Descartes: Wenn die Sonne untergeht, applaudiert niemand – und doch bleibt es wahr. Ihre Methode ist: „Ich fühle, also stimmt’s.“ Meine: „Ich prüfe, also weiß ich’s.“
Trump: Gefühle sind wichtig. Ich fühle, dass ich recht habe.
Descartes: Ich fühle, dass das Gespräch Kopfschmerzen macht. Trotzdem beweise ich es nicht so.
🧪 Der kleine Deduktions-Test
Descartes: Stellen wir uns vor, ein „böser Dämon“ täuscht uns. Alles könnte falsch sein – außer, dass ich denke. Daraus folgt, dass ich bin.
Trump: Dämon? Fake News. Ich habe bessere Dämonen. Sehr loyal.
Descartes: Loyalität ist keine Wahrheitseigenschaft. Wenn Ihr Dämon Ihnen schmeichelt, wird er Ihnen nicht die Mathematik erklären.
Trump: Mathematik liebt mich. 2 + 2 = eine Menge. Unglaublich große Zahl.
Descartes: Ich beginne zu verstehen, warum Sie „ich denke“ für optional halten.
🧠 Zitat-Schärfung
Gautix: Herr Descartes, würden Sie Trumps Version zulassen: „Ich denke – gelegentlich – also bin ich“?
Descartes: Wer gelegentlich denkt, ist gelegentlich überzeugend. Der Satz trägt nur, wenn das Denken das Fundament ist – nicht das Dekor.
Trump: Dekor? Ich habe die besten Dekors. Gold. Premium. Philosophie braucht Branding.
Descartes: Denken Sie erst, branden Sie später.
🥊 Schlussrunde
Gautix: Letzte Statements?
Trump: Ich denke groß. Also bin ich größer. Das ist simpel. Viele kluge Leute nicken gerade.
Descartes: Wer denkt, existiert – wer nur nickt, existiert vielleicht im Publikum. Der Satz ist kein Spiegel für Eitelkeit, sondern ein Fluchtweg aus Illusion.
🤯 Fazit
Descartes verteidigt das Denken als einziges unerschütterliches Fundament; Trump verteidigt das Gefühl der Wirkung als Beweis der Wahrheit.
Dazwischen: ein Abgrund aus Lautstärke. Am Ende bleibt der alte Franzose gelassen – und das Zitat ungebrochen.
Oder, in Trumps Worten: „Sehr guter Satz. Wäre noch besser, wenn ich ihn getwittert hätte.“