
Vergiss Stille, Meditation und teures Räucherwerk: Die Urschreitherapie verspricht Heilung durch das, was man sonst am liebsten unterdrückt – lautstarkes Gekreische. Wer genug brüllt, soll angeblich seine tiefsten Traumata lösen. Und seine Nachbarn gleich mit.
🔊 Therapie mit Dezibel – Dr. Janov, der Vater des Schreis
Erfunden wurde der „therapeutische Vollschrei“ in den 1970ern von Arthur Janov, der sich dachte:
„Warum reden, wenn man auch schreien kann?“
Seine Theorie: Wer in der Kindheit zu wenig Aufmerksamkeit bekam, sollte das im Erwachsenenalter einfach lauthals nachholen – idealerweise in einem schallgedämmten Raum mit Therapeuten und Ohrenschutz.
🧠 Wissenschaftlich gesehen: Eine Mischung aus Placebo, Panik und Party
Studienlage? Dünner als das Nervenkostüm der Beteiligten.
Kritiker sagen:
„Ob es hilft, ist unklar – aber es bringt definitiv alle unterdrückten Flugangst-Gefühle auf einmal raus.“
Befürworter kontern:
„Besser brüllen als burnouten.“
📢 Beliebt bei Stars mit Psychohintergrund
Promis wie John Lennon und Yoko Ono galten als Fans der Methode – was ihre Musik ab den 70ern auch deutlich erkennen ließ.
Yoko schrie angeblich so laut, dass sich ein Plattenspieler selbst entkoppelte.
🏡 Die Urschrei-Industrie boomt – Schreigarten statt Schrebergarten
In Deutschland gibt es inzwischen „Schrei-Retreats“, bei denen man morgens Yoga macht und mittags die innere Wut ins Universum hämmert.
Der Trend:
„Silent Retreat war gestern – heute ist Noise Therapy Deluxe.“
Optional buchbar: Schrei-Partner, Schrei-Tipps, Schrei-Apps („Screamr“).
🙉 Kritik von Nachbarn – Lärmbelästigung oder Lebensrettung?
Viele fragen sich: Wo endet Therapie und wo beginnt Terror?
In Prenzlauer Berg etwa wurde ein Urschrei-Studio mit „verbalem Biowaffenlager“ verwechselt.
Ein Nachbar dazu:
„Ich dachte, jemand bringt eine Ziege um. Aber es war nur Kevin beim Vatertrauma.“